Mindestens genauso wichtig wie die Wirkung von unseren Sexualhormonen auf unseren Körper sind ihre Auswirkungen auf unsere Psyche. Viele Frauen bemerken, wenn sie darauf achten, dass der hohe Östrogenanteil in der ersten Zyklusphase ihre Stimmung deutlich hebt, sie kontaktfreudiger sind und sich beschwingter, mutiger und voller Tatendrang fühlen. Auch die Lust auf Sex ist oft deutlich ausgeprägter als in der zweiten Zyklushälfte, in der das Progesteron die Führung übernimmt. Da sind wir dann meist ruhiger und ausgeglichener, aber auch etwas träger und schlafen besser. Wenn kurz vor der Menstruation sowohl Progesteron als auch Östrogen stark abfallen, kann das mit zum Prämenstruellen Syndrom beitragen, unter dem so viele Frauen leiden. Dazu aber an anderer Stelle mehr…

Ich finde, entscheidend ist Folgendes:

Wenn wir lernen den Verlauf unseres Zyklus durch die Signale unseres Körpers und unserer Psyche zu lesen, sind wir in der Lage ihn positiv für uns zu nutzen. Das kann tatsächlich heißen, dass wir unseren Kalender mit unserem Zyklus abstimmen, also zum Beispiel kräftezehrende Termine eher in der ersten Zyklushälfte unterbringen, wichtige Entscheidungen zu Beginn der zweiten Phase treffen und uns für den Beginn unserer Periode verstärkt Ruhe gönnen und Pausen einplanen. Wir sind entspannter und effektiver, wenn wir nicht ständig gegen unsere Natur angehen und der Meinung sind, wir müssten immer gleich gut funktionieren. Ganz nebenbei entwickeln wir ein besseres Gefühl für uns und unsere Bedürfnisse. Meiner Meinung nach liegt ein Schlüssel zu mehr unbeschwerter Weiblichkeit darin anzuerkennen, dass wir zyklische Wesen sind und uns dieses Wissen zu Nutze zu machen. In diesem Sine: Go with the flow – es lohnt sich!